Bunt, informativ und mit ganz viel Show: Tag des Handwerks am 17. September

In Tag des Handwerks3 Minutes13. September 2022

Johanna Voth

Am Samstag, den 17. September, ist es endlich soweit: Die Vertreter von 20 Gewerken nehmen den Asmus-Bremer-Platz in Kiel ein, um den bundesweiten Tag des Handwerks zu feiern. Ein Besuch der Veranstaltung lohnt sich allemal, denn für jeden gibt es etwas zu erleben, auszuprobieren, zu staunen oder anzuhören.

Von 10 bis 17 Uhr haben die Handwerkerinnen und Handwerker ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt: Auf der großen Showbühne treten zum Beispiel der Singer-Songwriter Chris Jäger mit Ingo Schmalz um 10:15 Uhr und um 11:20 Uhr auf. Die farbenfrohe Darbietung der Tanzschule K-System erfolgt um 12:15 Uhr. Dominik Simmen, der bei Deutschland sucht den Superstar teilgenommen hat, performt live um 13:30 Uhr und 14:10. Wortgewaltig wird es um 13:45 Uhr und 14:30 Uhr, wenn Björn Högsdal seinen Poetry-Slam darbietet. Und ein musikalisches Abschluss-Highlight wird der Auftritt der Band Sixteen o’Eight, die ab 16:15 Uhr die Bühne mit melodischem Hardrock einnimmt. Und auch die Handwerkerinnen und Handwerker zeigen auf der Bühne, was ihre Arbeit auszeichnet: Die Friseur- und Kosmetik-Innung Kiel bietet zwei Styling-Präsentationen um 10:45 Uhr und 14:45 Uhr. Um 13:00 Uhr wird die Bühne zum Laufsteg, wenn die Innung des Mode schaffenden Handwerks ihre maßgeschneiderten Kreationen vorstellt. Zugunsten der Tafel Kiel e.V. werden zwei handgefertigte Gartenbänke versteigert, die die Innung für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik um 11:50 Uhr und um 14:00 Uhr gegen Höchstgebot verauktioniert. Diese Unikate sind mit Unterschriften von Holstein Kiel-Spielern ein echtes Highlight für den eigenen Garten oder Firmenhof.

Das Handwerk kennenlernen
Und auch abseits der Bühne wird den Zuschauern, die selbstverständlich freien Eintritt zur Veranstaltung haben, einiges geboten. Die beteiligten Gewerke haben sich vielfältige Aktionen für ihre Pagodenzelte überlegt: Bei den Konditoren wird es erwartungsgemäß besonders schmackhaft, denn hier kann man das Baumkuchen-Backen lernen. Im Zelt der Friseur- und Kosmetik-Innung gemeinsam mit der Berufsbildungsstätte Kiel wird es zum einen ausführliche Berufsinformation und Glücksraddrehen geben, zum anderen kann man sich bunte Strähnen einsetzen, die Augenbrauen färben oder Festival-Tattoos aufkleben lassen. Die Kfz-Innung bringt ein hochmodernes Elektro-Fahrzeug mit, das gerne mit all seinen technischen Finessen ausprobiert werden darf. Oder möchten Sie lieber mit dem Mini-Bagger auf einer eigens angelegten Baustelle der Innung des Baugewerbes aktiv werden? Bei den Malern und Lackierern verschiedene Spezialtechniken bewundern und selbst testen? Oder bei den Gold- und Silberschmieden schöne Kupferanhänger selbstmachen? In jedem Zelt gibt es spannende Aktionen, um die Berufsbilder des Handwerks näher kennenzulernen und einfach einen schönen Tag zu verbringen.


Baugewerbe in Sorge: viele Ausbildungsplätze in diesem Jahr noch unbesetzt

In Baugewerbe2 Minutes27. Juli 2022

Johanna Voth

Viele Baubetriebe aus dem Gebiet Eckernförde, Kiel und Plön sorgen sich um ihren Nachwuchs: Denn am 1. September beginnt das neue Ausbildungsjahr, aber zahlreiche Lehrstellen sind bisher unbesetzt. Dabei werden Azubis im Baugewerbe dringend gesucht, denn die geburtenstarken Jahrgänge der Baby-Boomer wechseln nach und nach in den Ruhestand.

Rund 60 freie Lehrstellen melden die Mitgliedsbetriebe der Innung des Baugewerbes Eckernförde-Kiel-Plön rund eineinhalb Monate vor dem Start des neuen Ausbildungsjahres. Und der Bedarf wird zukünftig noch höher werden: „Von 100 Stellen, die altersbedingt frei werden, können aktuell nur rund 60 neu besetzt werden“, weiß Norbert Pöhlmann, Obermeister der Innung des Baugewerbes und Betriebsinhaber aus Kiel. Dabei seien die Karrieremöglichkeiten in Bauberufen sehr gut: „Vom Lehrling zum Unternehmer – so sagt man oft“, führt Pöhlmann weiter aus. „Mit einem Berufsabschluss kann man sich im Baugewerbe in viele Richtungen weiterentwickeln und dabei gut verdienen, das ist ein großer Vorteil an der Branche.“ Mit Vorurteilen über Knochenjobs räumt der Obermeister auf: „Die Arbeit ist durch zahlreiche Hilfsmittel und Werkzeuge sehr viel leichter als früher, auch die Lärm- und Staubbelastung sind viel geringer geworden.“ Die Berufe in der Bau-Branche seien außerdem sehr vielseitig: Auszubildende zum/zur Beton- und Stahlbetonbauer/-in, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/-in, Kanalbauer/-in, Maurer/-in, Straßenbauer/-in oder Zimmer(er)/-in werden noch gesucht. Der spätere Ausbildungsbeginn im Baugewerbe – die Ausbildung startet erst am 1. September – ist eine Chance für Kurzentschlossene, die sich in einer abwechslungsreichen Arbeitsumgebung wiederfinden wollen. Denn Ausbildungen in der Bauwirtschaft werden grundsätzlich immer beliebter: Die Azubizahlen entwickelten sich 2020 laut SOKA-BAU mit einem Zuwachs um 2,6 Prozent deutlich besser als der Durchschnitt aller Branchen.

Wer sich für eine Ausbildung im Baugewerbe interessiert, kann sich beim Ausbildungszentrum Bau in Kiel unter www.azbau-kiel.de informieren. In der Lehrstellenbörse werden alle freien Ausbildungsplätze angezeigt. Telefonische Auskünfte erteilt das Ausbildungszentrum Bau e.V. unter 0431-7101500.

Zur LehrstellenbörseWerbemittel Azubi-Gewinnung herunterladen

Models gesucht für die Modenschau beim Tag des Handwerks am 17. September

In Tag des Handwerks1 Minutes26. Juli 2022

Johanna Voth

Mit 13 beteiligten Innungen und Organisationen veranstaltet die Kreishandwerkerschaft Kiel am 17. September 2022 von 10 bis 17 Uhr den Tag des Handwerks auf dem Asmus-Bremer-Platz. Handwerkerinnen und Handwerker sowie interessiertes Publikum wird es an diesem Tag zahlreich geben – was noch fehlt, sind Models für eine Modenschau.

Es freut uns besonders, dass wir mit 20 vertretenen Gewerken das Handwerk in seiner ganzen Vielfalt abbilden werden“, sagt Kreishandwerksmeister Albert Overath. Das spiegeln nicht nur die zahlreichen Mitmachaktionen in den Pagoden wider, wo man zum Beispiel Schieferherzen mit den Dachdecker/innen schlagen oder Vogelhäuschen mit den Vertreter/innen des Baugewerbes anfertigen kann. Sondern auch das Bühnenprogramm, bei dem unter anderem eine Modenschau der Landesinnung des Mode schaffenden Handwerks geplant ist. Dafür werden noch Models gesucht, die bereit sind, die handgefertigten Kreationen am 17. September auf dem Laufsteg zu präsentieren. „Spaß an Mode ist die wichtigste Voraussetzung“, sagt Obermeisterin Angela Ziemer. Außerdem sollten die Modelle bereit sein, die Kleidungsstücke vorher anzuprobieren. Wer Lust hat mitzumachen, kann sich gerne per E-Mail bei der Kreishandwerkerschaft Kiel (Johanna Voth, E-Mail: jvoth@kh-kiel.de) melden. Bitte geben Sie Ihre Konfektions-, Körper- und Schuhgröße sowie Ihre Kontaktdaten (Handynummer und E-Mail-Adresse) an.


Tagesschau berichtet: Fachkräftemangel im sechsstelligen Bereich

In Allgemein5. Juli 20225 Minutes

Johanna Voth

Die Tagesschau berichtete über den Fachkräftemangel im Handwerk, der nicht nur akut Betriebe und somit auch Kunden betrifft, sondern auch mittel- sowie langfristige Folgen unter anderem die Energiewende betreffend nach sich ziehen dürfte. Dies ist der Bericht:

Deutschland braucht dringend Handwerker: Vor dem Hintergrund der Energiewende werden verschiedene Fachkräfte im Baubereich benötigt. Bei den Arbeitsagenturen sind offiziell 150.000 offene Stellen gemeldet – der Verband geht von weit aus mehr aus.
Deutschlands Handwerksbetriebe suchen eine sechsstellige Zahl von Mitarbeitern. Bei den Arbeitsagenturen sind nach Angaben des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) derzeit 150.000 offene Stellen gemeldet. Da nicht alle Betriebe unbesetzte Stellen an die Agenturen melden, geht der Verband von schätzungsweise rund 250.000 fehlenden Handwerkerinnen und Handwerkern aus, wie eine ZDH-Sprecherin berichtete: „Tendenz steigend“. Grundlage sind Rückmeldungen aus den Handwerkskammern.

Furcht vor Wirtschaftseinbruch
Der Fachkräftemangel wird eines der beherrschenden Themen auf der Münchner Internationalen Handwerksmesse sein, die an diesem Mittwoch eröffnet wird und zum ersten Mal seit 2019 wieder stattfinden kann. „Wenn wir bei der Nachwuchs- und Fachkräfteversorgung nicht schnellstmöglich gegensteuern, droht nicht nur ein Scheitern der Energiewende, sondern auch ein massiver Wirtschaftseinbruch, ein Verlust an Wertschöpfung und Wohlstand“, sagte Franz Xaver Peteranderl, Präsident des Bayerischen Handwerkstags, als einer der Gastgeber.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will zur Eröffnung der Messe kommen, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird am Freitag beim traditionellen Spitzengespräch mit der deutschen Wirtschaft erwartet. Der Personalmangel hemmt nicht nur das Wirtschaftswachstum, sondern gefährdet die politischen Ziele der Bundesregierung, wie nicht nur Handwerksfunktionäre seit Jahren warnen.
Umbau von zwei Millionen Wohnungen jährlich
Ein Beispiel: In Deutschland gibt es etwa 43 Millionen Wohnungen, bis 2040 sollen diese komplett klimaneutral werden. Da ein großer Teil des Gebäudebestands bislang nicht energieeffizient ist, gehen Fachleute von einem jährlichen Umbaubedarf von an die zwei Millionen Wohnungen aus. „Häuser energieeffizient sanieren, Ladesäulen und Solardächer installieren, Windanlagen aufbauen und warten und vieles mehr“, heißt es beim ZDH. „Das machen Handwerkerinnen und Handwerker, sie sind für all diese Zukunftsaufgaben unverzichtbar.“
Dementsprechend zählen zu den Gewerken mit dem größten Fachkräftemangel auch mehrere Bauberufe: Laut ZDH sind dies Installateure und Heizungsbauer, Kälteanlagenbauer, Rollladen- und Sonnenschutztechniker, außerdem Elektrotechniker, Elektromaschinenbauer, Augenoptiker, Hörakustiker und Metallbauer.

„Sommer der Berufsbildung“
Anders als 2020 und 2021 gibt es derzeit kaum Corona-Einschränkungen, daher wollen Handwerker bundesweit die Gelegenheit nutzen, um in einem „Sommer der Berufsbildung“ nach Kräften Nachwuchs zu werben. Gut eine Million Handwerksbetriebe mit knapp 5,6 Millionen Mitarbeitern – das sind etwa zwölf Prozent aller Erwerbstätigen – sind in Deutschland eingetragen.
Weit größere Bedeutung hat das Handwerk noch für die Berufsausbildung. Handwerker bilden etwa 360.000 Lehrlinge aus, laut ZDH sind das 29 Prozent aller Azubis. Im vergangenen Jahr schlossen die deutschen Handwerker 132.129 neue Lehrverträge ab, 2000 mehr als im ersten Corona-Jahr 2020. Doch rund 18.800 Ausbildungsstellen blieben unbesetzt.
„Aktuell befinden wir uns mit Blick auf die Zahl der Neuverträge in etwa auf Vorjahresniveau, mit Blick auf die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen liegen wir klar über dem Vorjahreswert“, heißt es beim ZDH. Nach Daten der Handwerkskammern waren im Mai noch 33.705 Ausbildungsplätze unbesetzt. Allerdings sei der Ausbildungsmarkt im Moment noch stark in Bewegung.

Lage stabil – aber gefährdet
Die wirtschaftliche Lage im Handwerk ist laut ZDH aktuell noch recht stabil, aber durch „die multiplen und ineinandergreifenden Krisen“ gefährdet. Denn der Fachkräftemangel ist keineswegs das einzige Problem. Daneben seien die unkalkulierbaren Energiepreise und die Versorgung mit Energie die größten Herausforderungen, sagte der bayerische Handwerkspräsident Peteranderl. So haben in diesem Jahr in einer ZDH-Umfrage 39 Prozent der bayerischen Handwerksbetriebe eine Verdopplung ihrer Energiekosten im Vergleich zu 2021 gemeldet.
„Diese Kostensteigerung kann kein Betrieb vollständig an seine Kunden weitergeben, zwei Drittel der Befragten nur zum Teil und ein Drittel gar nicht“, sagt Peteranderl. Der Materialmangel trifft das Handwerk ebenso wie die Industrie und hat sich seit Beginn des Ukraine-Kriegs noch verschärft.

Für Bauhandwerk und die Baukonjunktur verheißt das nichts Gutes: „Je länger der Ukraine-Krieg und die damit verbundenen Sanktionen dauern, je länger China eine Null-Covid-Strategie fährt, desto stärker werden die Lieferketten strapaziert“, sagt Peteranderl. „Eine Folge wird unter anderem sein, dass Bauarbeiten nicht termingerecht und zum vereinbarten Preis ausgeführt werden können.“